Donnerstag, 19. Mai 2011

Ein kurzes Vergessen, Aufatmen.

Immer mehr freue ich mich morgens schon auf den Nachmittag. Wenn ich morgens die ersten leider so vertrauten Gesichter erblicke und schon keine Lust auf den Tag mehr habe. Natürlich nicht alle. Aber die, die es immer sind.

Dann starre ich irgendwohin und male mir in Gedanken aus, was ich am Nachmittag alles erleben werde. Wie ich lachen werde. Spaß haben werde. Mit Freunden. Singen & Tanzen. Das ist eins der wenigen Dinge was mir Kraft gibt. Doch die Uhren ticken langsam. Jeden Tag. Bis ich sie sehe. Menschen, die mir mehr bedeuten als die ganzen anderen. Dort vergesse ich zwischendurch alles, was mich belastet. Was ich mit mir rumschleppe. Ich kann aufatmen. Menschen, mit denen ich nicht nur lachen kann. Sondern auch reden. Schweigen.

Bis es wieder vorbei ist. Von vorn.
Und die Uhren ticken langsam...

Mittwoch, 18. Mai 2011

Redet nur.

Eingebildet wäre ich. Weil ich ihnen nicht antworte, mich wegdrehe. Weil ich mich nicht nochmal drauf einlassen werde. Weil ich versuche, mich zurückzuhalten. Eingebildet. Weil ich sie ignoriere um nicht noch mehr verletzt zu werden. Sie wissen ganz genau, wie es mich verletzt hat. Oder nicht? Und nun murmeln sie wieder, lachen, lästern. Da werd' ich mich nun dran gewöhnen müssen. Obwohl ich immer für sie da war. Wenn sie sich nach malwieder ausheulen mussten. Jungs. Wenn sie Stress hatten, etwas für die Schule brauchten. Für all das war ich gut genug. Nun bin ich eingebildet. Ihr seid krank!

Dienstag, 17. Mai 2011

Vermissend.

Ob du sterben wirst, fragen sie. Ich antworte nicht. Zu häufig habe ich schon gesagt, dass du es schaffen wirst. Dass du eh nicht stirbst. Dass du stark genug sein wirst. Zu oft habe ich ihnen schon erklärt, was du hast. Weswegen du nicht da bist. Wann du wiederkommst. Wenn ich dich sehe, muss ich lächeln. Lächeln darüber, dich aufrecht zu sehen. Dich lächeln zu sehen. Ohne Haare, dein kahler Kopf. Doch immernoch bist du stark. Zumindest zeigst du es. Schwäche war noch nie dein Ding. Nur ich, sitze häufig zuhause und weine. Weine, weil du nicht da bist. Weil mir deine Worte fehlen, dein Humor. Deine Logik, deine Sprache. Dein Gesicht. Ich weine.

Ich will dir beistehen.
Ich will für dich da sein.
Ich will dich wieder bei mir haben. In meinen Armen halten. Gesund.
Für immer. Mein Freund.

Ich hab dich lieb...